Systemische Therapie und Beratung

Hier nehmen die Familienmitglieder des Klienten an der Therapie teil. Symptome von Einzelnen werden in Beziehungen entwickelt und aufrechterhalten.

Das Zirkuläre Fragen

Das Zirkuläre Fragen ist die systemische Hauptmethode. Man fragt die Familienmitglieder: „Was muss Ihr Sohn tun, damit Sie ihn für faul, widerspenstig, aggressiv halten?“ „Wann zeigt er sich so, wann nicht?“ Fragen wie „Wann, wo und mit wem verhält sich Hans so, wie Sie es beschreiben?“ „Wann, wo und mit wem zeigt er das Verhalten wenig oder gar nicht?“ „Wer reagiert wie darauf?“ „Und was geschieht dann?“ „Wie ändert sich sein Verhalten, wenn X anwesend/abwesend ist?“ kontextualisieren das Problemverhalten. Durch die anschließende Frage „Welchen guten Sinn (für den Problemträger, für die Familienmitglieder) könnte es haben, sich so zu zeigen?“ wird die positive Absicht der Problemträgers ermittelt. Mit hypothetischen Fragen wie „Angenommen, Sie würden Ihr Problem noch ein, zwei, fünf Jahre behalten wollen, wie sähe dann jeweils Ihr Leben aus?“ wird der Klient auf eine ungefährliche Weise, denn es ist ja nur ein Gedankenspiel, mit den Konsequenzen seines Verhaltens konfrontiert. Durch die Antworten erfahren die Zuhörenden Neues, sodass sie ihr Verhalten ändern können.

Systemische Einzeltherapie

Bei der Systemischen Einzeltherapie fragt man: „Wenn Ihr Mann hier auf dem Stuhl säße, was würde er zu dem sagen, was Sie gerade mitgeteilt haben? Sieht er das genauso wie Sie?“ Zu einem Jugendlichen: „Wenn deine Mutter dabei wäre, was meinst du, würde sie zu deinem Verhalten sagen?“ „Weiß ich nicht“, „Du kennst sie doch!“ „Wie verhältst du dich dann?“ Wenn dein Klassenlehrer, dein Mathelehrer bei uns wäre: „Was meinst du, würde er sagen, wenn ich ihn frage, ob du das Klassenziel schaffst?“ „Wie stark auf einer Skala von 1 bis 10 glaubt XY an deine Fähigkeiten? Wie zeigt XY dir das?“ Durch diese Fragen schauen die Klienten aus der Perspektive von anderen auf sich und erfahren, was sie von ihnen denken.
Sehr nützlich ist die Wunderfrage: „Angenommen, es geschieht ein Wunder, eine Fee zaubert Ihnen im Schlaf Ihr Problem weg, woran werden Sie das sofort merken, wenn Sie morgens aufstehen? Woran werden es später andere merken?“ Mit der Skala erfährt man, was der Klient schon Nützliches getan hat: „Auf einer Skala von 1 bis 10. Auf welcher Stufe sind Sie heute? War es schon mal schlechter? Wie haben Sie es hingekriegt, auf die heutige Stufe zu gelangen? Welche Ihrer Fähigkeiten können Sie nutzen, um zwei Stufen höher zu kommen?“