Hypnosystemische Therapie und Beratung

Hierzu wird eine leichte Trance induziert, indem man den Klienten auffordert, seine Aufmerksamkeit auf angenehme innere Bilder und Szenen zu richten. Bilder sind mit Gefühlen assoziiert, sodass der Klient seine Ressourcen erlebt, die im Problemzustand ausgeblendet sind.

Folgende Probleme lassen sich hypnosystemisch auflösen

  • Prüfungsängste, Prüfungsblockaden
  • Traumata
  • Kontaktangst
  • Sprechangst – man hat Angst vor Zuschauern zu sprechen
  • Mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
  • Motivationsmangel
  • Innere Konflikte
  • Stör- und Gewaltverhalten

Eine Ressource aktivieren

Man fragt den andern, welche Fähigkeit er bräuchte, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Er nennt solche, z.B. „mich innerlich sicher fühlen, Selbstbewusstsein, Gelassenheit, innere Ruhe“. Wie immer er das bezeichnet, er kennt das aus seinem Leben. Deshalb solle er an Situationen denken, wo er sich so gefühlt habe. Er erinnert sich an verschiedene Situationen. Man fordert ihn dann auf, jetzt eine Episode auszuwählen, in der er das besonders gut erlebt hat. Die Konzentration auf eine konkrete Episode ist notwendig, weil der andere nur dann die konkreten sinnlichen Details wahrnehmen kann. Man fokussiert anschließend die Aufmerksamkeit nacheinander auf visuelle und akustische Aspekte. Da die Engramme in den Hirnrinde mit dem limbischen System verknüpft sind, lösen die Bilder nach und nach auch die dazugehörigen Gefühle aus. Diese sind das Ziel der Ressourcenaktivierung, denn an positive Gefühlszustände sind andere Handlungsprogramme gekoppelt. Schließlich lässt man den Klienten von der Situation ein Foto machen oder dazu ein vorgestelltes oder materielles Symbol finden, mit dem er den affektiven Zustand jederzeit im Alltag wieder aktivieren kann. Der Ressourcenzustand lässt sich dann auf unterschiedliche Weise mit hypnotherapeutischen Methoden nutzen.

Die Teile-Aufstellung im Einzelsetting

„Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ Das bedeutet: Jeder Mensch ist eine Person mit unterschiedlichen Anteilen, z.B. ein „Beruflich Kompetenter“, „Auf sich Vertrauender, Stolzer“, „Hilfsbereiter“, „Sich Entwertender“, „Ängstlicher“, das „verletzte, hilflose Kind“,. Die unterschiedlichen Ich-Aspekte können miteinander in Konflikt sein und sich gegenseitig blockieren, so dass der Klient sein Ziel nicht erreichen kann.
Eine Teile-Aufstellung kann auch berufliche Systeme in den Blick nehmen.
Dabei gehören z.B. der Chef, Kollegen, Untergebene, wie sie der Klient wahrnimmt, und seine unterschiedlichen Ich-Aspekte in der Kommunikation mit ihnen.

Das Vorgehen

Vor der Arbeit erklärt man das Teile-Konzept. Eine Aufstellung kann man mit Figuren auf dem „Familienbrett“ oder mit „Bodenankern“ machen.
Die Arbeit mit Bodenankern: Nach der Problem- und der Zieldefinition werden mit dem Klienten alle Anteile, die am Problem und seiner Lösung beteiligt sind, ermittelt und mit einem Stichwort auf Karten geschrieben. Der Klient legt dann sein Problemsystem mit unterschiedlichen Abständen und Blickrichtungen um seine Ich-Karte herum auf dem Boden aus. Nacheinander stellt er sich jeweils auf die Karte eines Teils. Der Therapeut lässt den Klienten eine Situation finden, in der er das Wirken des Anteils deutlich erlebt und fragt  diesen: „Was möchtest du Gutes für den Klienten bewirken?“ Für die ressourcenvollen Anteile ist das klar. Wenn der Klient erfährt, dass auch die problematischen Teile eine positive Absicht haben, ändert sich seine Einstellung zu ihnen. Das ist wichtig, denn, was zu einem gehört, kann man nicht vernichten, man kann damit nur kooperieren. Der Klient legt anschließend sein Lösungssystem, stellt sich auf die Ich-Karte und erlebt, wie er sich darin fühlt. Das Ergebnis hat nachhaltige Auswirkungen auf das Befinden und das Leben des Klienten.

Mit der „Timeline“ Traumata bewältigen

Wenn jemand einen starken, unkontrollierbaren Affekt in bestimmten Situationen erlebt, der ihm aus Sicht des Erwachsenen unangemessen erscheint, ist eine traumatische Erfahrung in der Gegenwart noch virulent. Im Gehirn ist alles Vergangene gespeichert, aufgrund seiner Plastizität ändert sich seine Struktur durch neue intensive Erfahrungen in der Gegenwart.

Das Vorgehen

Der Klient denkt an eine Situation, in der er das Gefühl erlebt. Und fragt: Wo im Körper spüren Sie das Gefühl?  Damit geht er dann auf einer im Raum markierten Zeitlinie von der Gegenwart zurück. Immer wenn eine Erinnerung auftaucht, benennt er sie mit einem Stichwort und man legt eine Karte neben die Zeitlinie. Falls keine Bilder mehr auftauchen, fragt man: Hat der kleine X diese Empfindungen in diesem Moment zum ersten Mal oder kennt er das schon von früher?
Der Klient tritt neben die Zeitlinie und berichtet, was damals geschehen ist.
Man fragt dann: Was hätte der kleine X damals gebraucht, um sich gut zu fühlen? Der Klient sagt, was ihm als Kind gefehlt hat. Da er als Erwachsener die guten Gefühle kennt, kann er das Kind das, was es damals gebraucht hätte, in allen Sinnesmodalitäten jetzt erleben, bis es sich vollständig gut und sicher fühlt.
Nachdem das Kind das Gefühl, z.B. von Sicherheit und Geborgenheit, in seinen Körper aufgenommen hat, geht der Klient damit auf der Zeitlinie durch alle notierten Situationen vorwärts. Er erlebt, wie er die jeweilige Situation nun anders bewältigen kann. Um es auch kognitiv zu verankern fragt man jeweils: Was machst du jetzt anders? Was weißt du jetzt?
In der Gegenwart angekommen fragt man: Welche neuen Möglichkeiten in deinem Leben hast du jetzt?